Orientierung schafft Bindung
Du machst dir das Leben mit deinem Hund viel leichter, wenn du ihm nicht verlernst, sich an dir zu orientieren. Er muss verstehen, dass es für ihn lebenswichtig ist, regelmäßig nach dir zu schauen. Du ermöglichst ihm den Zugang zur gemütlichen Wohnung, zu seinem kuschligem Hundebett, zu seinem leckeren Futter und von dir bekommt er Wärme, Sicherheit und Geborgenheit.
Die Orientierung an der Welpenmutter ist etwas ganz natürliches und angeboren, denn keine Welpenmutter würde so nach ihren Welpen rufen, wie wir Menschen das gerne tun.
Viele Hundebesitzer verlernen schon in den ersten Wochen ihrem Vierbeiner die natürliche Orientierung, indem sie ihren Welpen zu oft rufen, wenn er sich zu weit entfernt. Auch bei erwachsenen Hunden kann ich beobachten, dass Herrchen oder Frauchen immer noch lauter rufen, wenn sich ihr Vierbeiner von ihnen entfernt und auf Entdeckungstour geht.
Aus Hundesicht bedeutet das, dass es nicht notwendig ist, nach Herrchen oder Frauchen zu schauen, denn wenn sie etwas von mir wollen, dann werden sie schon rufen. Und solange ich sie noch hören kann, bin ich nicht alleine und es ist alles in Ordnung. Ich kann also weiterhin auf spannende Entdeckungstour gehen.
Schon von Anfang an kannst du die Orientierung stärken und damit eine intensive Bindung zwischen dir und deiner Fellnase herstellen.
- Lobe einfach jeden Blickkontakt, den er die draußen im Freien schenkt mit deiner Stimme
- Entfernt er sich von dir, dann wechsle kommentarlos die Richtung und laufe mit auffälligen Schritten in eine andere Richtgung. Dreh dich dabei nicht um. Merkt das dein Hund, wird er dir folgen und lernen, dass er künftig besser nach dir schauen muss, damit ihm das nicht noch einmal passiert und er vielleicht alleine zurückbleibt. Schließt er zu dir auf, lobst du ihn wieder mit deiner Stimme, damit er weiß, dass er etwas richtig gemacht hat.
- Diesen Richtungswechsel kannst du auf jedem Spaziergang ohne Leine oder mit der Schleppleine mehrmals üben. Du wirst bald feststellen, dass dein Hund viel öfter nach dir schaut und kontrolliert, ob du noch da bist.
- Ist dein Hund nicht allzu weit von dir entfernt, verstecke dich hinter einem Baum, wenn er es nicht merkt. Er wird dich suchen, sobald er es merkt und wenn er dich gefunden hat, lobst du ihn wieder mit der Stimme. Beobachte ihn bei dieser Übung heimlich, damit er nicht panisch wird, wenn er dich nicht gleich finden kann.
- Beim Spaziergang tust du so, als würdest du auf einem Baumstumpf zum Beispiel ein Leckerli finden und schreist einfach laut "Uiii". Kommt dein Hund angerannt, tust du so, als wäre es dein Fund und schenkst es ihm dann. Dein Hund merkt sich, dass es sich lohnt nach dir zu schauen, denn du findest die tollsten Sachen, die er gar nicht gesehen hat.
Mit diesen Tipps könnt ihr eure Bindung stärken!